Reiseziel La Palma
La Palma ist die westlichste der Kanarischen Inseln, sie wird auch die grüne Insel genannt. Sie ist halb so groß wie Gran Canaria, es leben aber nur 85.000 Menschen hier, das sind etwa 10% der Einwohner der größten Kanareninsel.
Unsere Wanderungen:

Camino Real im Nordwesten:
Start der Wanderung ist in Santo Domingo auf der Plaza, wir laufen ein Stück des alten Königswegs, des Camino Real. Zuerst geht es tief in den Barranco de la Luz, auf der anderen Seite passieren wir verlassene Häuser, sehen immer wieder Drachenbäume, zu unserer Linken sehen und hören wir tief unten den Atlantischen Ozean. Auch der Barranco del Palmar muss durchquert werden, bald können wir den Cerro del Cerradero, den nördlichsten Punkt der Insel sehen, eine kleine Kapelle steht auf der Anhöhe. Nach dem Barranco Santo Domingo kommen bereits die Windräder von Juan Adalid in Sicht. Bei gutem Wetter können wir die komplette Nordküste überblicken. Auf gleichem Weg geht es zurück, nach 5 Stunden und 350 Höhenmetern sind wir wieder in Santo Domingo.

Ziege auf dem Dach eines verlassenen Bauernhofs

Wasserfall bei Los Tilos
Lorbeerwald:
In Los Tilos an der Ostküste laufen wir zuerst zu einem Wasserfall, der Zugang ist zeitlich reguliert und kostet 2 Euro pro Person. Ein Stück zurück auf der Hauptstraße startet eine Wanderung, für die noch einmal 4 Euro fällig werden inklusive Zugang zum Wasserfall, freundlicherweise werden uns die Tickets verrechnet. Der Weg führt zuerst durch einen Tunnel, dann durch dichten, dunkelgrünen Nebelwald stetig bergauf, 300 Höhenmeter sind zu meistern. Am Ende noch ein kurzer Aufstieg zum Espigon Altravesado, einem Aussichtsplatz mit Wetterstation, der komplette Barranco de Agua liegt uns zu Füßen.
Drachenbäume und Buracas:
Die Route beginnt südlich von Las Tricias auf der Straße nach Santo Domingo, kurz nach der Engstelle auf der Hauptstraße zweigt links der beschilderte Weg ab. Nach kurzer Zeit stehen wir vor einem riesigen Drachenbaum, danach geht es weiter nach links zu einer alten Getreidemühle. Wir folgen der Straße bis zum Ende in etlichen Kurven den Hang hinab, dann geht es zu den Buracas, den alten Höhlen der Guanchen. Im Cafe Finca Aloe machen wir bei einem Espresso Rast und genießen den herrlichen Blick auf den Atlantik unter uns. Der Rückweg geht an unzähligen Drachenbäumen entlang stetig bergauf, bis wir nach aufgestiegenen 350 Höhenmetern unser Auto wieder erreichen.
Wer diese Wanderung an einem Samstag macht, hat danach die Möglichkeit, dem Bauernmarkt von Puntagorda einen Besuch abzustatten. Von 15 - 19 Uhr werden Gemüse, Käse, Wein, Oliven und auch Kunsthandwerk verkauft. Allerdings besteht samstags auch permanent die Gefahr, von Wandergruppen der kommerziellen Anbieter (Gruppenstärke 30 Personen) überrollt zu werden, die diese Wanderung wegen des Bauernmarkts eben auch samstags durchführen.

Drachenbaum

La Cumbrecitas
La Cumbrecitas:
Bei der Anfahrt unbedingt am Visitor Center anhalten und ein "Nümmerchen" ziehen. Da der Parkplatz sehr beschränkt ist, darf nur eine begrenzte Anzahl Autos nach oben, wer zu spät kommt, muss warten. Das erste Stück geht auf einer breiten Forstpiste in 15 Minuten bis zum Aussichtspunkt "Lomo de las Chozas". Ein Stück zurück, zweigt ein schmaler Pfad nach unten ab, es geht über 2 kleine Holzbrücken durch ein wunderschönes Waldstück bis zum "Mirador de los Roques". Von hier geht der Weg über viele Serpentinen steil zurück zum Parkplatz "La Cumbrecitas". Bei schönem Wetter liegt an den Aussichtspunkten die komplette Caldera vor uns, auf Fotos ist diese riesige Weite nicht festzuhalten.
Schwarze Dünen:
Wir fahren vom Visitor Center der Caldera ein kurzes Stück Richtung Los Llanos und biegen dann links an der Wasserstelle "Fuente Montana Colorado" ab (direkt danach folgt eine Straße zur "Matadero Insular"). Diesen Weg fahren wir solange er geteert ist, dann parken wir unser Auto. Ab jetzt folgen wir dem Camino Real steil nach oben bis wir die Llanos de Jable, die schwarzen Lavadünen, erreichen. Es weht ein eisiger Wind, wir stehen im totalen Nebel, eine Wolke nach der anderen wird über die schwarzen Dünen geweht. Plötzlich scheinen die Wolken zu Ende zu sein, die Sonne kommt durch und zeigt uns das komplette Gebiet. Wir suchen einen windgeschützten Rastplatz hinter ein paar großen Felsen und genießen diese wunderschöne Landschaft.

Schwarze Dünen

Roque de los Muchachos
Roque de los Muchachos:
Eigentlich wollen wir uns die Petroglyphen im Parque Cultural La Zarza ansehen und anschließend im Park eine kleinere Wanderung unternehmen. Leider zieht sich das Wetter 5 km vor La Zarza zu, wir kommen ins Einflussgebiet der Brisa aus Nordost, die Wolken bringt. Am Park angekommen, können wir die Hand vor Augen fast nicht mehr erkennen, so neblig ist es, also fahren wir zurück Richtung Puntagorda ins schöne Wetter. Kurz nach der Abzweigung nach Santo Domingo, also etwa 10km vor Puntagorda zweigt nach links eine Straße ab, die über etliche Serpentinen bis fast auf den Gipfel des Roque de los Muchachos führt. Am Observatorium führt das letzte Stück der Straße bis zum höchstgelegenen Parkplatz im Atlantik. Der Roque de los Muchachos ist mit 2426m der höchste Berg von La Palma. Bei guter Sicht ist der Blick in die Caldera gigantisch, oft werden Wolken über den Calderarand geweht, die sich in der warmen Luft aber sofort auflösen. Am Roque de los Muchachos starten Wanderungen auf dem Calderarand, wir gehen allerdings nur das kurze Stück bis zum äußersten Aussichtspunkt. Selbst dafür ist auf alle Fälle warme, winddichte Kleidung angebracht.
Der Wald bei La Galga:
Wir parken in La Galga an der Abzweigung zum Restaurant 'Asterio' und laufen ca. 1km an der Hauptstraße zurück zum Infocenter "Cubo de la Galga", den Autotunnel können wir auf der alten Landstraße umlaufen. Im Infocenter sitzt ein netter Guide, es gibt eine deutsche Broschüre, die die Bedeutung der Zahlen am "Sendero autoguidado" erläutert. Das erste Stück ist leider asphaltiert, dann wird der Weg aber besser. Es geht unter einem Aquädukt hindurch, der Weg windet sich entlang dem alten Flussbett durch dichten Lorbeerwald in die Galga-Schlucht. Bei Nummer 9 ist der selbstgeführte Wanderweg zu Ende, wir laufen geradeaus weiter, der Weg wird immer schmaler, wir unterqueren erneut ein Aquädukt und steigen dann auf gut zu laufendem Weg steil in der Schlucht nach oben. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die ersten Häuser von La Galga und steigen durch den Ort nach unten zu unserem geparkten Auto.

Aquädukt in der Galga-Schlucht

Mondlandschaft südlich von Fuencalientes
Vulkane südlich von Fuencalientes:
Am Parkplatz zum Vulkan San Antonio wird Eintritt bezahlt, 3,50 pro Person. Dafür gibt es im Visitor Center auch einen Informationsfilm in deutscher Sprache zu sehen. Wir aber wollen zum Aussichtspunkt auf dem Kraterrand und werden dabei fast in den Krater geweht, dafür ist heute der Wind zu stark. Also gehen wir den Wanderweg bergab in Richtung Teneguia, den zuletzt 1971 aktiven Vulkan. Die Wanderung führt durch eine faszinierende Mondlandschaft, es ist immer wieder überraschend, wie schnell sich die Vegetation auf Lavaboden wieder einen Weg bahnt. Wir steigen auf den Kraterrand des Teneguia, wahrscheinlich ist der Wind zu stark, wir riechen nicht die angekündigte Schwefelluft. Also geht es weiter abwärts, bis wir den Leuchtturm sehen können, dann kehren wir um, es sind auch so noch 400 Höhenmeter zu erklimmen. Das letzte steile Stück zurück zum Parkplatz überwindet dabei in kürzester Zeit alleine 150 Höhenmeter.
Im Wald oberhalb von Tijarafe:
Am Mirador El Time blicken wir ins Aridanetal und sehen nichts als Nebel, Wolken und Regen. Heute macht es also keinen Sinn, in der Caldera zu wandern, da die Brisa aus Nordost ständig neue Wolken bringt. Also fahren wir zurück Richtung Tijarafe und biegen in El Jesus Richtung Albergue El Pinar ab. Bald nach der Albergue zeigen sich die ersten Wanderwegweiser, wir parken und gehen den LP10 nach links Richtung Norden. Schon bald kommen wir an 2 Altarhäuschen vorbei und steigen in die erste Schlucht hinab, der Weg ist gut markiert in gelb/weiß. Ein kleiner Abstecher bringt uns zur Quelle "Fuente de Trajocade", brackiges Wasser in einem Becken. Der schmale, aber gut begehbare Weg führt durch weitere Schluchten, an einer hohen Felswand entlang. Als wir auf eine Forstpiste treffen, machen wir Rast. An zwei alten Holzschildern verlassen wir den Weg und folgen der Forstpiste eine gute Stunde lang zurück nach Süden. Wir wandern nun knapp 200 Höhenmeter höher als auf dem Hinweg, bis uns ein grün/weiß markierter Wanderweg steil nach unten zurück zu den Altarhäuschen führt. Wir kommen an mehreren wilden Mandelbäumen vorbei, probieren pro Baum eine Mandel und ernten, nachdem wir sicher sind, keine Bittermandeln vor uns zu haben, etliche süße Mandeln für den Abend.

Früchte des Feigenkaktus

Aufstieg zum Pico Birigoyo
Pico Birigoyo:
Beim Blick vom El Time sehen wir das Aridanetal und die komplette Caldera in der Sonne liegen. Also fahren wir durch El Paso und biegen kurz vor dem Tunnel nach rechts ab zum Refugio El Pilar. Wir nehmen nicht den großen Wanderweg GR131, die sogenannte Vulkanroute, die bis Fuencaliente führt, sondern laufen nach links den Sendero Autoguidado. Nach kurzer Zeit erreichen wir eine große Feuerschneise, 2 junge Frauen kommen uns entgegen und erzählen, dass sie die Wanderung aufgrund zu starker Winde abbrechen mussten. Wir hoffen, dass sich das Wetter verändert und steigen die Feuerschneise hinauf. Oben geht es auf schmalem Pfad in den Wald immer weiter hinauf, bis wir die Baumgrenze erreichen und auf schwarzem Aschepfad weiterlaufen. Vom Berg kommen zwei Franzosen, sie erzählen von 'strong wind' und 'almost impossible', wir steigen dennoch weiter auf. Es dauert allerdings nicht lange, bis auch die Büsche enden, die uns vor dem Wind geschützt haben, die Wolken werden rasant über den Bergkamm getrieben, wir geben den Kampf gegen die Naturgewalten auf. Zwar zeigt sich noch kurz die Sonne, ein Wolkenloch reißt auf, doch dann kehren wir zurück. Am Refugio laufen wir durch ein altes Bachbett nach unten, bis wir nach einer Stunde die schwarzen Lavadünen erreichen, die Sicht ist immer noch sehr bescheiden. Doch jetzt haben wir Glück, der Wind treibt die letzten Wolken über den Hang, die Sicht wird frei, wir sehen Caldera, El Paso und die ganze Pracht der Dünen. Vor ein paar Tagen sind wir schon einmal hier gewesen, wir rasten am gleichen Felsen und steigen dann gemächlich bis zum Refugio auf. Nach knapp 5 Stunden und überwundenen 450 Höhenmetern sind wir zurück am Auto.

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